Meiner Voraus-Charakterisierung vom 15.8. folgen nun ein Rückblick und einige Hervorhebungen.
Die Ausrichtung auf Schwerpunkte und Kernbereiche, die auch für die kommende Zeit prägend sein werden, hat sich bewährt: Elektro-Mobilität (abgek. eMobilität) und urbane Mobilität –
sie wurde voll angenommen, insbesondere vom Fachpublikum der ersten beiden Tage: mit 6000 stabil. Sie kamen v.a. aus Deutschland, Österreich, Italien und Tschechien – und überraschend aus China und Taiwan.
37 % fanden die Messe ikn sgesamt, 49 % die Konzentration auf E-Bikes und Pedelecs und die Ladestationen „ausgezeichnet bis sehr gut“, 43 % „gut“ (also 92 % Zustimmung). 53 % urteilten, die Messe werde an Bedeutung gewinnen (31 %: „gleichbleibdend“). Interessant ist deren Kompetenz: 89 5 waren sog.
„Entscheider„. (Ich blicke da auf einen der beiden Einkaufsverbände, nämlich ZEG Köln, unter dessen 1000 Händlern die meisten zu zweit/dritt inhabergeführt mit etwa 100 qm Fläche individuell beratend verkaufen – nur 12 haben 10.000 qm).
Die 10.000 Endverbraucher am Wochenende sind zwar ein Rückgang, wohl dem Wegfall des
Dirtjump-Wettbewerbs geschuldet – aber das „E r f a h r e n“ der 250 Testräder am weltgrössten Allwetter-Testparcour wird sich herumsprechen. Nicht alle wollen (schon) kaufen – sie wollen sich informieren, einen Eindruck vom Trend bekommen, und das konnte man intensiv.
Begegnete man rechts der Zukunft der eMobilität auch in der Welt der Zweirädrigkeit: zum
Arbeitsplatz, im Alltag, im Sport, zu Fitness, im Urlaub …, als Unterstützung des Lebens,
als Lifestyle – mit Anreiz und Verlockung zum Überstieg (oder Ausweitung der Möglichkeiten – es soll ja Familien mit zwei, drei Autos geben) –
so wurde man links mit der Frage konfontiert, wie die Mobilität in der Stadt der Zukunft
gestaltet werden kann – angesichts der Möglichkeiten an Fahrwegen/Abstell-Enge (heben,
tragen, mobil auch auf engstem Raum)/Transportmengen und -distanzen (wirklich weit?).
Welche „muskelbetriebenen Fahrzeuge“ dürfen mit „zugeschalteter Motorunterstützung“ Parkanlagen durchqueren und Fussgänger-Zonen, enge Wege benutzen? Welche müssen eine eigens geschaffene bzw. zu schaffende Fahrradweg-Infrastruktur benützen? Welche sind meldepflichtig, versicherungspflichtig, benötigen eine Fahrerlaubnis und müssen die Strasse benützen?
Wie schaut es mit dem Lifestyle quer durch die Generationen aus?
Der Over-all-Winner des ´ISPO BRANDNEW-Bikepreis 2012` war die Münchner Start-up-Firma Zuri mit einem Bambusrad (halbes Jahr ausgehärtet, Verknüpfungen mit Hanf –
Fasern und Epoxy), in der entsprechenden Village in Halle A 6 Objekt des Interesses; dazu die
Gewinner der 6 Einzel-Kategorien, 43 Finalisten aus den 153 Bewerbern und der Gewinner
des Vorjahres EGO-Kits, diesmal als Förderer: „Das war für uns der Durchbruch – heuer sind
wir hier der Bürgermeister!“ Dieser Funktion machten sie alle Ehre: Sie erzielten mit ihrem Motor den Weitsprunge-Weltrekord!
Wichtig war die Bühne in B 6 für Vorträge und Neuheiten-Präsentationen, als wesentlicher
Baustein des ganzheitlichen Theorie- und Praxis-Konzepts. Wussten Sie, dass der Elektro-
Antrieb mit einem Patent für eine Schiebehilfe 1896 Einzug hielt, es 1913 ein Motor-
Schieberad gab? Die Pionierzeit für eine Fahrhilfe war 1997, noch ohne vernünftige Akkus (50 – 60 Wh gegenüber heute in Stufen von 250, 330,400 und mehr und 800 in Arbeit).
Es gibt Heck-, Mittel- (zB Scheibenmotor von goba X, aber von der Seite angebracht – dazu eine 3mal leistungsfähigere Moped-Kette, bis 10.ooo km einsatzfähig mit wenigen Tropfen Öl,
und mit dem grossen Gepäckträger ein Arbeitstier – 60 kg kein Problem) und Front-Nabenmotore.
Unter der Stichprobe Neuheiten 12 Uhr am Samstag waren noch:
Bulls (Eigenmarke von ZEG, neben Pegasus (Hersteller Panther) – ansonsten internationaler
Einkauf, aber „Streckenlieferanten“ wie KTM) präsentierte ein Urban Jungle mit 45 kmh
also S-Zulassung, für die Strasse, hydraulischer Scheibenbremse und Lichtanlage, 500 W
Smart, Autohersteller: bringt Pedelecs in Kooperation mit Bionx und seinen Design-Möglichkeiten, mit integrierter Batterie
KTM (oberösterr. Innviertel) hat eine Fahrradfirma gegründet und die ganze Flotte (30 % jetzt schon für den Sport-Bereich) elektrifiziert in intensiver Zusammenarbeit mit
Panasonic (wegen der grossen Erfahrung im Roller-Bereich;klein und kompakt im Hinterrad,
spezielles Getriebe und – zur Temperaturreduzierung – aus dem Motor herausverlagerter
Elektronik) – soll ein gutes Feeling ergeben
Derby Cycle, Deutschland, bietet mit seiner neuen innovativen Serie XION (Heck-Nabenmotor, Sitzrohrakku wegen optimalem Fahrzeugschwerpunkt, Multipoint Thermo
Management) weltneu dem Fahrer die Möglichkeit einer Grundeinstellung:
mehr Power durch Drehmoment und kurzfristiger Maximalleistung von 650 W
oder mehr Reichweite und hohe Laufruhe.
Die Position des TFT-Displays kann er im Gelände auf sich abstimmen, zudem hat er am Griff
einen Bediensatelliten. – Der Hersteller verspricht so alles in allem diversen Fahrspass.
Als Bambusrad wurde nicht das Cityrad von Zuri (in Sambia in 3.Welt-Verantwortung gefertigt), sondern das Touring-Rad von Boo Bicycles/Zürichsee vorgestellt – wegen des BionX-Motors mit einer Reichweite von 150 km und einer Geschwindigkeit bis 40 kmh?
Der Hersteller verwendet zur Verknüpfung mit dem Bambus (stabil, bruchfest, extrem leicht) Carbon – für ihn ist nicht unbedingt die Leichtigkeit entscheidend, sondern Stabilität, Dauerhaftigkeit, Komfort.
Ich meine, das Rad am Holland-Stand in A 6 gesehen zu haben. Das klassische Radfahrer – Land zeigte eine grosse Variation seiner Nutzung des Messe-Themas, inklusive Abstell- bzw.
Aufhänger-Vorrichtungen und auch Roller – und es sei ihm für das herausragende Angebot
den Kunden gegenüber gedankt (v.a.vor Schluss des ersten Tages; mit den Ausstellern und der Presse feierte der Veranstalter das Ende der Fachbesucher-Tage).
walter.schober@cablemail.de