Rumänische Christen und europäische Ökumene
Rumänische Christen und europäische Ökumene

Rumänische Christen und europäische Ökumene

Rund 20.000 Rumänen der Hauptkonfession Rumänische Orthodoxie leben in und um München. Die katholische und evangelische Kirche stellen ihnen Räumlichkeiten für Kult und Gemeindeleben zur Verfügung, ein Weihbischof als Mitarbeiter des Metropoliten für Deutschland, Zentral- und Nordeuropa (Sitz in Nürnberg) lebt mit 3 Nonnen in der Paul-Heyse-Strasse (unter einem Kellergewölbe ist ein Gottesdienstraum eingerichtet, durchaus würdevoll) – aber bei der Grösse würden sie doch gerne ein eigenes Zentrum haben.
Nun hat ihnen die Stadt im Zukunftsbereich Aubing ein Gelände angeboten, die evangelische Kirche hat ihnen bereits einen namhaften Betrag übergeben und diese Woche hat die
Erzdiözese München (Generalvikar Dr.Beer in Anwesenheit des soeben emeritierten Regionalbischofs Siebler als Mitglied des Kuratoriums zur Unterstützung des Neubaus, angesichts dessen Modells) die Stiftung von Euro 300.000 zusammen mit einer Gemeinsamen Ökumenischen Erklärung unterzeichnet.

 

Die meisten von ihnen leben ein bürgerliches Leben in der europäischen, vielgestaltigen  Gesellschaft -eine Chance und gewiss auch eine Aufgabe. Aber das ergibt auch für alle

Christen eine neue Dringlichkeit: sich einem gemeinsamen ökumenischen Weg verpflichtet

zu sehen und zusammen der Einheit und dem Frieden der gesamten Menschheitsfamilie zu

dienen (Die Schlussformulierung ist aus einem internationalen theologischen Dokument des

Jahres 2007, in der Erklärung zitiert).

Dass der Stärkere dabei dem Schwächeren bei der Schaffung der Basis  unter die Arme

greift, ist eine Ausfolgerung.. Für die rumänischen Christen ist dies Erlebnis Ansporn zu eigenen grösstmöglichen Anstrengungen (was auch so angekommen ist), und es ist Impuls nicht zum Rückzug in Selbstgefälligkeit, Isolation oder Konkurrenzhandeln – sondern hin zu Offenheit, Verstehen, Gemeinsamkeit, partnerschaftlicher Aktion.

Das Zentrum muss in der lokalen Nachbarschaft verankert sein und die Geschwisterlichkeit

der Kirchen fördern – und in die Gesellschaft ausstrahlen.

 

Dies wird in der unterzeichneten (Generalvikar und Weihbischof Sofian, der in Statements

auch ein guter Formulierer ist) Erklärung  in anderen Worten verdeutlicht – sie gilt zunächst

für den Bereich der Unterzeichner, soll dann im ganzen Bereich der jeweiligen Bischofs –

Konferenzen übernommen werden. Einige Interna werden zudem angesprochen – wobei klar

herausgestellt wird, dass das Leben vor Ort nicht belastet werden soll durch Fragen und Probleme in weltweitem Zusammenhang, v.a. wenn sie bei uns gar nicht auftreten.

Im gemeinsamen Leben, in der Begegnung  kann etwas sich im Wechselspiel ergeben, was für

jeden Dialog und jede Ökumene ptägend sein soll und kann: Man sieht seinen eigenen Glauben, seine eigene Identität klarer, sucht und erkennt die Gemeinsamkeiten, erkennt das

Wertvolle, das man auch vom anderen annehmen kann – und ertastet gemeinsam Wege zu

Änderungen, zu Neuem.

 

walter.schober@cablemail.de

 

Nachwort:  In geschwisterlichen Kirchen müssen auch Blick und Wege zu den Kirchen aus der

orthodoxen  Tradition frei werden, die sich in historischen Situationen zu einer Union mit

der römisch-katholischen Kirche entschlossen haben und die dem heute als Menschen treu

bleiben wollen. Es gibt in München nicht nur die Rumänische Orthodoxie, sondern auch die

Rumänischsprachige Katholische Mission des byzantinischen Ritus München (Dachauer Strasse), das Sekretariat der Rumänisch-unierten Mission München im Rumänischen

Kulturzentrum (Kreuzstrasse), die Rumänische Katholische Mission (Sendlinger Strasse).

Zudem gibt rd die Gesellschaft zur Förderung der Rumänischen Kultur und Trasition e.V..

Ich werde dem bei Gelegenheit ein bisschen nachgehen.

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