Ausstellungen der letzten Zeit und ins neue Jahr hinein
Ausstellungen der letzten Zeit und ins neue Jahr hinein

Ausstellungen der letzten Zeit und ins neue Jahr hinein

1. Seit Oktober und wieder vom 8. 1. bis 2.3. 2018 zeigt die Zoologische Staatssammlung in Obermenzing, Münchhausenstrasse 21. 10 bis 16 Uhr)

Der Ritter und seine Affen – 200 Jahre nach der Brasilien-Expedition von Spix und Martius

Vor 200 Jahren brachen der Zoologe Johann Baptist Spix und der Botaniker Carl Friedrich Philipp Martius im Auftrag von König Maximilian I. von Bayern zu ihrer legendären und strapaziösen Brasilienreise auf. Nach der Rückkehr drei Jahre später wurden sie zu Rittern des Verdienstordens der Bayerischen Krone. Ihre umfangreiche Aufsammlung an zoologischen, botanischen, geologischen und ethnologischen Objekten enthielt auch die 40 Affen, nach denen Spix neue Arten beschrieb. Noch heute spielen sie als kostbare „Typen“ (so nennt man die „Urmeter“ einer Art) eine wichtige Rolle in der zoologischen Systematik.

Die Präparatoren damals hatten wenig Ahnung, wie die Kapuziner-, Krallen- und Brüllaffen im Leben aussahen und montierten sie in teilweise abstrusen oder menschenähnlichen Posen. Für uns wirken sie deshalb heute wie Wesen aus einer anderen Welt oder aus der Geisterbahn, wenn sie mit aufgerissenen, zähnestarrenden Mündern, unterschiedlich großen Augen und erhobenen Armen auf uns herunterblicken.

Acht Künstler und 40 alte Neuweltaffen

Acht Künstler sind dem Charme der skurrilen Bande erlegen und haben sie 1:1 porträtiert – mit allen ihren Ecken und Kanten, Beschädigungen und Nähten. Die künstlerischen Zeichnungen enthalten neben den Tieren auch die Etiketten mit den sich ändernden Namen und die aktuellen Bezeichnungen. So wird gleichzeitig ein Stück Wissenschaftsgeschichte sichtbar gemacht.

Ausserdem illustriert eine Serie von Bannern die Reise der beiden bayrischen Biologen, mit ihre extremen Leistungen in einer Zeit ohne Reisebüro, Internet und andere für uns so normale Dinge des Alltags (Leihgabe des Botanischen Garten Erlangen).

Der Text zu den Abbildungen:

Abb. 1: Detailgenau abgezeichnet vom Präparat hat Künstlerin Barbara Ruppel das Spix`sche Weißbüscheläffchen

Abb. 2: Das niedliche Weißbüscheläffchen ist in vielen Zoos zu sehen – wir zeigen es in einer weniger kuschligen Version…. Foto: Roland Wirth

Abb. 3 und 4: „Nachts im Museum“ lässt grüßen: Blick in den Schrank mit den Spixaffen! Fotos: J. Fox

Abb. 5: Warum das Weißkopfsaki-Präparat intern auch als „King Kong für Arme“ bekannt ist, zeigen die Studien von Barbara Ruppel.

2. Ende November hat das NS-Dokumentationszentrum in der Briennerstrasse die Sonderausstellung
Nie wieder. Schon wieder. Immer noch Rechtsextremismus in Deutschland seit 1945 eröffnet.

3.. Seit dem 17. Dezember ist im Gasteig zu sehen, wie sich Haidhausen seit Kriegende verändert hat:

„Der vielleicht spannendste Stadtteil Münchens“. Haidhausen 1945 bis 1990

Die Ausstellung ist vom Gründer des Haidhausen-Museums in der Kirchenstrasse gestaltet und bis 18. Januar zu sehen – aber auch in einem Buch festgehalten (Euro 29,80)
Wir kommen noch darauf zuück.

4. Nicht versäumen: Ausstellungen im Lenbachhaus

– nur noch bis 31.12.: Bildschön – Ansichten des 19. Jahhunderts


»Bildschön« unternimmt eine Neuinterpretation der Sammlungsbestände der Kunst des 19. Jahrhunderts im Lenbachhaus. Um andere Perspektiven auf diese reiche Bildkultur zu eröffnen, präsentiert die neue Ausstellung bewusst eine große Bandbreite von künstlerischen Stilen und Inhalten. Sie erschließt, ergänzt von Fotografien, Film- und Hörbeispielen, nicht nur den zeitgenössischen Kontext der Themen und Bildwelten, sondern beleuchtet schlaglichtartig den Nachhall des langen 19. Jahrhunderts bis in unsere Gegenwart.

Die Ausstellungsbesucher und Kunstsammler des 19. Jahrhunderts, die Leser von Büchern, Zeitschriften oder Reiseführern erwarteten anschauliche Darstellungen und unterhaltsame Geschichten, weshalb viele Künstler die bestehenden Verhältnisse eher bestätigten, als sie kritisch zu hinterfragen. Doch ließen sie gelegentlich ironisch durchblicken, dass ihre Produktionen oft auf Modellen und Attrappen beruhten. Die Erfahrungswelt des Einzelnen erweiterte sich drastisch mit der immer reicheren Bilderwelt.

– bis 18.3.: Joseph Beuys – Einwandfreie Bilder 1945 – 1984

– im Kunstbau über der U-Bahnstation: die grosse Kunstausstellung bis 8.4.: Gabriele Münter. Malen ohne Umschweife


Die große Personalschau wird wohl nie mehr so umfassend zu sehen sein.

unbedingt sehen

MünchenBlick/ Walter Schober

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